Ausstellung „ausgegrenzt – verfolgt – ermordet. Sinti und Roma in Lichtenberg 1933-1945“
25. Juni 2018
Seit dem 22. Juni 2018 zeigt das Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24 die sehenswerte Ausstellung „ausgegrenzt – verfolgt – ermordet. Sinti und Roma in Lichtenberg 1933-1945“.
Informiert wird über die Chronologie des Völkermords an den Sinti und Roma, den Porajmos („Verschlingen“) und darüber, was der Bezirk Lichtenberg damit zu tun hat, seine Verwaltungen, seine Firmen, seine Einwohner. Genannt werden die Täter, erinnert aber wird vor allem an einzelne Opfer: Otto Rosenberg, Luise Herzberg, Agnes Steinbach, Margarete Herzstein, Mitglieder der Familie Lauenberger, „Rukeli“ Trollmann, Elli R. Sie wurden im Zwangslager im heutigen Marzahn – damals ein Ortsteil von Lichtenberg – interniert. Sie mussten Zwangsarbeit leisten, zum Beispiel in Lichtenberg in der Nordeutschen Kugellagerfabrik in der heutigen Josef-Orlopp-Straße, bei Danneberg & Quandt in der Siegfriedstraße oder in der Firma Ziehl-Abegg in Weißensee. Sie waren im Arbeitshaus Rummelsburg inhaftiert. Sie wurden in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert und ermordet. Manche Spur verliert sich im Dunkel der Geschichte. Nur wenige überlebten.
Neue Kenntnisse aus mehrjähriger Recherchearbeit werden vermittelt, an Bekanntes wird erinnert. Eine wichtige Ausstellung angesichts einer europaweiten Diskriminierung und anhaltenden Verfolgung von Sinti und Roma.
Der Katalog zur Ausstellung, die bis zum 30.12.2018 zu sehen sein wird, erscheint im September.