Buchenwald-Überlebender Boris Romantschenko bei Bombenangriff getötet – Stoppt den Krieg!
21. März 2022
Wir Mitglieder der VVN-BdA sind zutiefst erschüttert und betroffen vom Tod des 96-jährigen NS-Überlebenden Boris Romantschenko, über den die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora informierte. Er wurde am 18. März Opfer eines Bombenangriffs auf sein Wohnhaus im ukrainischen Charkiw. Seine Enkelin teilte mit, dass das mehrstöckige Haus, in dem er wohnte, von einem Geschoss getroffen wurde. Seine Wohnung, die er aus Angst sich mit CoV zu infizieren monatelang nicht mehr verlassen hatte, brannte aus.
Der ehemalige Buchenwaldhäftling Boris Romantschenko war Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos für die Ukraine (IKBD). Er hat die KZ Buchenwald, Peenemünde, Dora und Bergen Belsen überlebt und ist nun im jüngsten Krieg in Europa getötet worden.
Am 12. April 2015 sprach er auf dem Appellplatz des KZ Buchenwald den Schwur von Buchenwald in russischer Sprache: „Наш идеал — построить новый мир мира и свободы“ („Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ideal“). Als Vereinigung, die den Schwur von Buchenwald politisches Vermächtnis und als Handlungsanleitung betrachtet und die unter anderem von Buchenwald-Häftlingen gegründet wurde, stürzt uns diese Nachricht in tiefe Trauer. Es ist bitter, dass Boris Romantschenko den 77. Jahrestag der Selbstbefreiung von Buchenwald am 11. April nicht mehr erleben kann. Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen.
Mit jedem Tag, den dieser Krieg voranschreitet, wird weiteres Blut vergossen. Deshalb fordern wir: Die Waffen nieder! Der Krieg gegen die Ukraine muss sofort beendet werden! Die russischen Truppen müssen sich zurückziehen!