22. April 2021 – 76 Jahre Befreiung Weißensees
14. April 2021
Am Donnerstag, 22. April 2021, erinnern wir ab 17 Uhr am „Denkmal der antifaschistischen Widerstandskämpfer“ (Berliner Allee 125) unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln an die Befreiung Weißensees vom deutschen Faschismus vor 76 Jahren.
In der Nacht vom 21. zum 22. April 1945 drangen die ersten Einheiten der Roten Armee in Berlin ein. Über Wartenberg – dem ersten befreiten Ortsteil Berlins – und Malchow, Falkenberg und Hohenschönhausen gelangten sie nach Weißensee. Die faschistischen Truppen flüchteten Richtung Innenstadt, während die Einwohnerinnen und Einwohner Weißensees weiße Tücher und Bettlaken aus ihren Fenstern hingen. Weißensee wurde als erster Berliner Stadtbezirk vom deutschen Faschismus befreit.
Es sollte noch 10 Tage dauern, bis am 2. Mai die Berliner Garnison kapitulierte und Berlin befreit war. Und erst am Abend des 8. Mai wurde in Berlin-Karlshorst die Urkunde über die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehr-macht unterzeichnet – der Krieg war aus, zumindest in Europa.
Die Menschen in den Ländern Europas feierten – anders als in Deutschland – auf den Straßen den Tag des Sieges. Damit endete, was am 1. September 1939 mit dem Überfall auf Polen begann und in den Geschichtsbüchern der 2. Weltkrieg genannt wird.
Für die Befreier Weißensees war es der Große Vaterländischen Krieg, der am 22. Juni 1941 mit dem Überfall auf die Sowjetunion begonnen hatte und 26,6 Millionen Menschen das Leben kostete: darunter 11,4 Millionen sowjetische Soldaten, von denen 8,4 Millionen durch Kampfhandlungen und drei Millionen in deutscher Kriegsgefangenschaft starben, und 15,2 Millionen sowjetische Zivilisten.
Seit vielen Jahren erinnern jüngere und ältere Antifaschistinnen und Antifaschisten jährlich an die Befreiung des Berliner Nord-Ostens in dem Bewusstsein, dass sich Geschichte wiederholen kann und es deshalb geboten ist, sich für die Bewahrung des Friedens, gegen Hochrüstung und Kriegstreiberei, für ein friedliches Zusammenleben der Menschen ohne Hass, gegen Rassismus und Antisemitismus zu engagieren.