„Ich habe Angst, dass Europa seine Vergangenheit vergisst und dass Auschwitz nur schläft.“

10. Januar 2020

Ceija Stojka (23.05.1933 – 28.01.2013)
österreichische Schriftstellerin, Künstlerin, Sängerin, Aktivistin
Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz, Ravensbrück und Bergen-Belsen

Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau, des größten Vernichtungslagers der deutschen Faschisten. Seit 1996 ist der 27. Januar in Deutschland als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Er erinnert an alle Opfer des Faschismus. – Die Vereinten Nationen erklärten im Jahr 2005 den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. – Das Datum erinnert aber auch an das Ende der Leningrader Blockade (8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944), die etwa 1,1 Millionen zivilen Bewohnern der Stadt das Leben kostete. Die Einschließung der Stadt durch die deutschen Truppen mit dem Ziel, die Leningrader Bevölkerung systematisch verhungern zu lassen, war eines der eklatantesten Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht während des Krieges gegen die Sowjetunion.

Erinnern und Gedenken in Weißensee …

Sonntag | 26. Januar 2020 | 12 Uhr | Falkenberger Str. 12
Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erinnern und gedenken die Stolpersteingruppe Weißensee und die Evangelische Kirchengemeinde an den Stolpersteinen der Familien Stenschewski der Opfer und bringt die Steine wieder zum Glänzen.
Die Familien Stenschewski lebten bis zu ihrer Deportation in der Hohenschönhauser Straße 84 — jetzt Falkenberger Straße 12.

… und Lichtenberg

Montag | 27. Januar 2020
Der Bezirk Lichtenberg begeht 2020 das Gedenken wieder traditionell an zahlreichen Orten im Bezirk.

Alt-Hohenschönhausen: Bereits um 10 Uhr am Gedenkstein Konrad-Wolf-Straße 92 – Veranstaltung des Ardenne-Gymnasiums – anschließend (ca. 11 Uhr) an der Gedenktafel für Victor Aronstein, Werneuchener Straße 3, und danach auf dem Friedhof St. Hedwig, Konrad-Wolf-Straße, an den Gräbern der Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen.

Lichtenberg: Ab 18 Uhr – zentrale Gedenkveranstaltung am Stadthaus an der Ecke Stadthausstraße und Türrschmidtstraße – Projektion von über 300 Namen der aus Lichtenberg und Hohenschönhausen vertriebenen und ermordeten Jüdinnen und Juden an die Giebelwand des Stadthauses. Die Namen werden bis in die Morgenstunden des 28. Januar zu lesen sein. – Im Anschluss lädt das Museum ein zu dem Programm „Und alles wird gut?“. Mit Liedern, Gedichten und Briefausschnitten von Ilse Weber, einer in Auschwitz ermordeten jüdischen Hörfunk- und Kinderbuchautorin, erinnert das Trio „Gerade Frauen“ an die von Nationalsozialisten ermordeten sechs Millionen Menschen jüdischen Glaubens.

Weitere Gedenkorte und Kranzniederlegungen in Lichtenberg >>>

… und Alt-Pankow

27. Januar 2020, 18 Uhr – Pankower Lichterkette am ehemaligen Jüdischen Waisenhaus (Nähe S-/U-Bhf. Pankow, Berliner Str. 121).

In der Presseerklärung der veranstaltenden Kommission Bürgerarbeit Pankow heißt es: “Wir rufen alle demokratisch gesinnten Menschen dazu auf, sich vor dem Hintergrund einer zunehmenden Fremdenfeindlichkeit, einer Umdeutung der jüngsten Geschichte und eines verstärkten Nationalismus mit ihrer Teilnahme an der Gedenkveranstaltung für ein solidarisches Miteinander in unserem Stadtbezirk zu engagieren.“