Rassismus tötete sie.

18. Februar 2021

Die Mordanschläge von Hanau jähren sich am 19. Februar 2021.

Foto: Migrantifa Berlin

Am 19. Februar 2020 hatte ein 43 Jahre alter Deutscher in Hanau, aus rassistischen Motiven handelnd, neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Zuvor hatte der Mann Pamphlete und Videos mit Verschwörungserzählungen und rassistischen Ansichten im Internet veröffentlicht. Nach der Tat tötete der 43-Jährige auch seine Mutter, bevor er sich selbst erschoss. Dieser Anschlag rückte das Phänomen des stochastischen, also vom Zufall abhängigen Terrorismus in das Bewusstsein der Öffentlichkeit und auch der Ermittlungsbehörden. Dieser Begriff beschreibt, so ist zu lesen, „die medial und digital verbreitete Herabwürdigung bestimmter Gruppen mit dem Ziel, zu Gewalttaten gegen Angehörige dieser Gruppen zu animieren.“ Eine neue Variante der bei den Ermittlungsbehörden beliebten Einzeltäter-These oder doch eher Beleg für rechten Terror als eine Konstante der jüngeren deutschen Geschichte?