Neue Stolpersteine in Weißensee

20. März 2022

Abbildung des Stolpersteins für Josef Höhn

In der Börnestraße 18 wohnte der Widerstands- kämpfer Josef Höhn, geb. am 27. März 1902, der 1944 vom Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tod verurteilt und am 29. Januar 1944 im Zuchthaus Brandenburg Görden hingerichtet wurde. Er gehörte gemeinsam mit gleichgesinnten Kolleginnen und Kollegen einer illegalen Betriebszelle an mit dem Ziel, die „Kriegsproduktion so empfindlich wie möglich zu stören und die Arbeiter aus dem Stumpfsinn, mit dem sie den Krieg ertrugen, wachzurütteln“. Sie hörten verbotene Sender ab, unterstützten ausländische Arbeiterinnen und Arbeiter und führten politische Schulungen durch. An ihn soll nun ein Stolperstein erinnern. Die Verlegung wird begleitet von den vorwärts-Liederfreunden.

In der Bizetstraße 32 wird ein Stolperstein an den Konditor und späteren Zigarrenfabrikanten Bernhard Jastrow, geb. am 16. Mai 1876 erinnern. Nach 1933 war er seines jüdischen Glaubens wegen von zunehmender Entrechtung und Ausgrenzung, Diskriminierung und Drangsalierungen betroffen. In der Bizetstraße 32 lebte er ab 1942 in einem Lagerkeller, musste Zwangsarbeit leisten und wurde am 19. April 1943 nach Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde.