Wir brauchen einen parlamentarischen NSU-Untersuchungsausschuss auch und gerade in Berlin

26. Juni 2017

Auf einer Podiumsdiskussion „NSU-Komplex & rechter Terror“ am 20. Juni 2017 in Berlin sprachen sich Petra Pau, MdB, Obfrau der Fraktion DIE LINKE im NSU-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages, Antonia von der Behrens, Rechtsanwältin, Nebenklagevertreterin der Familie des am 4. April 2006 in Dortmund ermordeten Mehmet Kubaşik im NSU-Prozess am OLG München und Katharina König-Preuss, MdL, Obfrau der Fraktion DIE LINKE im NSU-Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtag, einhellig für die Einsetzung eines parlamentarischen NSU-Untersuchungsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus aus.

Es spricht alles dafür und nichts dagegen in Berlin einen Untersuchungs- ausschuss einzusetzen. Ich verstehe nicht, dass es gerade unter dieser Regierung noch keinen gibt, gerade jetzt nachdem der V-Mann Nias (alias Pinocchio, alias Stefan Lange, Blood and Honour) aufgeflogen ist. erklärte Katharina König-Preuss.

Weiß man in Berlin zu viel über das Treffen von Mundlos, Zschäpe und Jan Werner im Mai 2000 um einen Untersuchungsausschuss einzusetzen (sie sollen damals die Synagoge in der Rykestraße ausgespäht haben) fragte Antonia von der Behrens.

Das Parlament in Berlin muss sich den NSU-Bezügen nach und in Berlin zuwenden. Inzwischen hat sich so viel aufgehäuft, dass dies nur mit einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss geh, erklärte Petra Pau.

Zuvor hatte die Berliner VVN-BdA eine Petition „Berliner NSU-Untersuchungsausschuss jetzt! Besser spät als nie!“ auf den Weg gebracht.


Petition unterschreiben >>>

Lidice wird für immer ein Mahnmal bleiben!

7. Juni 2017

Vor 75 Jahren wurde der Ort durch Wehrmacht und SS zerstört

Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten erinnert anlässlich des 75. Jahrestages an das Verbrechen der deutschen Besatzungstruppen gegen die tschechische Zivilbevölkerung.

Vor 75 Jahren, am 10. Juni 1942, ermordeten deutsche Truppen in der Tschechoslowakei in dem 500-Einwohner-Dorf Lidice rund 20 Kilometer nordwestlich von Prag die gesamte männliche Bevölkerung, deportierten die Frauen in Konzentrationslager und töteten die meisten Kinder im KZ Chelmno. Zwei Wochen später ermordeten deutsche Truppen mehr als 30 Männer in Ležáky, rund hundert Kilometer östlich von Prag.

Als Rechtfertigung für diese Massaker nannten die faschistischen Okkupanten den erfolgreichen Bombenanschlag auf Reinhard Heydrich, den Planungsbeauftragten für die „Endlösung“ der Judenfrage und höchsten NS-Funktionär im damaligen Böhmen und Mähren. In der Tat gelang es Ende Mai 1942 einer kleinen Gruppe in Großbritannien trainierter tschechoslowakischer Widerstandskämpfer direkt in Prag, diesen Verantwortlichen für zahllose Verbrechen auch gegen die tschechoslowakische Bevölkerung zu töten.

Aus Rache und als Einschüchterung wurden das Dorf Lidice vernichtet und die Männer von Ležáky erschossen. Doch dieser Terror konnte den illegalen Widerstandskampf in der ČSR nicht unterdrücken. Tschechoslowakische Antifaschisten leisteten ihren Beitrag zur Befreiung ihres Landes vom Faschismus.

Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) erinnert an diesem Tag an die Kämpferinnen und Kämpfer gegen den Faschismus, die trotz Terror und Verfolgung ihren Mut und Kampfeswillen bewahrt haben. Wir erinnern aber auch an die breite Solidarität der Antifaschisten weltweit, die dazu beitrugen, dass Lidice niemals vergessen werden konnte.

Wir begrüßen, dass die tschechische Regierung diesen Gedenktag in würdiger Form organisiert. Als besondere Wertschätzung sehen wir die Entscheidung der slowakischen Regierung, einen der Attentäter posthum mit hohen Ehrungen auszuzeichnen. Das sind wichtige Signale gegen alle Versuche der Geschichtsfälschung: Nicht der antifaschistische Widerstand war verantwortlich für dieses Massaker, sondern die faschistische Okkupationspolitik. Keine Relativierung faschistischer Verbrechen und Rehabilitierung faschistischer Kollaborateure zulassen!

>> Gedenkstätte Lidice

8. Mai – Tag der Befreiung

4. Mai 2017

Montag, 8. Mai 2017 | 17 Uhr

Zentrale Gedenkveranstaltung und Kranzniederlegung am Ehrenmal in der Küstriner Straße durch das Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung

Denkmal in der Küstriner Straße

Ansprache zum Gedenken an die Befreiung vom Faschismus durch den Bezirksbürgermeister Michael Grunst


Das Deutsch-Russische Museum Karlshorst erinnert mit einem Museumsfest am 8.Mai an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa
(10 – 24 Uhr). Dazu gehört um 22.00 Uhr der traditionelle Toast auf den Frieden.

Die VVN-BdA Lichtenberg erinnert hier mit einer eigenen Veranstaltung am Panzer vor dem Museum an den Tag der Befreiung (15.00 Uhr)

Und: Neonazis provozieren nun schon zum wiederholten Male am 8. Mai in unmittelbarer Nähe des Ortes der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschland mit einer Hetzkundgebung unter dem Motto „Wir trauern um unsere deutschen Gefallenen beider Weltkriege“ (16 -17 Uhr). Das Bündnis für Demokratie und Toleranz Lichtenberg ruft zu Protest auf und hat zwei Gegenveranstaltungen angemeldet.

Es wird Zeit, dass Das Deutsch-Russische Museum endlich in die Liste der Orte aufgenommen wird, in deren Umfeld rechte Aufmärsche grundsätzlich verboten sind.


Syrien – Reflexionen aus 1978

22. Januar 2017

Das ist der Titel einer Ausstellung, die seit dem 4. Februar für zwei Monate in der Galerie des Kulturhauses Karlshorst zu sehen ist. Initiiert und organisiert wurde sie von Mitgliedern des BdA Weißensee/Hohenschönhausen, ermöglicht durch das Kulturamt des Bezirkes Lichtenberg und unterstützt die Kreisorganisation Lichtenberg der VVN-BdA und den Freundeskreis BROD e.V. Gezeigt werden Zeichnungen und Gouachen des Malers Ronald Paris und Bilder von Flüchtlingskindern.

Am Sonntag, 02. April, 17 Uhr

findet sie ihren Abschluss – eine letzte Gelegenheit, sich die Zeichnungen und Gouachen von Ronald Paris und die von Flüchtlingskindern gemalten Bilder anzuschauen, mit Ronald Paris und uns über die Bilder und über Syrien zu sprechen, und darüber, wie wir – Flüchtlinge und Deutsche – freundlich miteinander umgehen können.

Freundlichkeit war eines der Worte,
die beim Galeriegespräch am 23. März am häufigsten gefallen sind.

Galerie Karlshorst | Treskowallee 112 | direkt am S-Bhf.

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Kaum ein Tag, an dem uns die Medien nicht mit diesen sechs Buchstaben konfrontieren: S Y R I E N. Wir glauben, wir seien informiert. Wir geraten in Streit darüber, welche der vielen Wahrheiten die richtige ist. Doch wer von uns kennt dieses Land wirklich, seine Geschichte, seine Gegenwart, seine Menschen?
Seit 2015 kommen die meisten Flüchtlinge auf der Welt aus Syrien. Der Krieg, der 2011 begann, hat Hunderttausende getötet und Millionen zu Flüchtlingen gemacht. Die Hälfte der Bevölkerung ist entwurzelt, musste das eigene Zuhause verlassen, Millionen leben in den Nachbarländern, viele von ihnen haben einen Weg nach Europa gefunden, auch nach Deutschland. Und nicht nur Menschen aus Syrien. Die ganze Region steht in Flammen und versinkt im Chaos.
Ronald Paris bereiste im Jahre 1978 mit einer Künstlergruppe Syrien und besuchte dabei die Hauptstadt Damaskus und mehrere antike Stätten im Lande. Während dieser Reise und danach sind zahlreiche Zeichnungen und Gouachen entstanden. Sie zeugen von einer jahrtausendalten Kulturlandschaft, von der Fülle und Schönheit des Lebens in Syrien in einer Zeit des Friedens.
Wir wollten diese Bilder in der Ausstellung zeigen, unbedingt, auch als Kontrast zu den täglichen Bildern des Schreckens aus dieser Region, darauf verweisend, dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist. Und als eine Möglichkeit, dieses Land und seine Menschen kennenzulernen. Unsere eigene Wissbegier hat uns zu Flüchtlingskindern in einer Lichtenberger Notunterkunft geführt. Ihre kleinen Kunstwerke in der Ausstellung berichten davon, wie sie ihr Leben in der Heimat in Erinnerung haben, davon, dass das Leben vor dem Krieg schön war. Sie berichten aber auch von Dingen, die ein Kind nicht erleben sollte. Und sie berichten vor allem von den Träumen und Hoffnungen, die diese Kinder haben.
Miteinander zu reden ist besser als aufeinander einzuschlagen. Das sollte in der großen Politik gelten und ebenso in unser aller Alltag. Viele Bewohnerinnen und Bewohner der Notunterkünfte wünschen sich mehr Begegnung mit der deutschen Gesellschaft.
Die Ausstellung soll auch Raum geben für Kontakte und Gespräche. Wenn es uns allen gelänge, dies ein wenig zu befördern – auch in einer Veranstaltung mit Flüchtlingsfamilien am 23. März 2017 – hätte die Ausstellung ihr Ziel erreicht.

Veranstaltungen

03. Februar 2017. 19 Uhr
Vernissage

09. Februar 2017, 18 Uhr
Burkhard Eschenbach im Gespräch mit Ronald Paris

23. März 2017, 18 Uhr
Abend mit syrischen Flüchtlingen

02. April 2017, 17 Uhr
Finissage

27. Januar: Das Erinnern darf nicht aufhören

15. Januar 2017

Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau, des größten Vernichtungslagers der deutschen Faschisten.

Seit 1996 ist der 27. Januar in Deutschland als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Er erinnert an alle Opfer des Faschismus:

„Juden, Christen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, politisch Andersdenkende sowie Männer und Frauen des Widerstandes, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten, Kriegsgefangene und Deserteure, Greise und Kinder an der Front, Zwangsarbeiter und an die Millionen Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden.“

(Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert am 27. Januar 2008)

Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus werden die Mitglieder des Bezirksamtes am 27.01.2017 Kränze und Gebinde niederlegen, so um

11.00 Uhr am Gedenkstein für die Jüdische Synagoge, Konrad-Wolf-Straße 92 (Gedenkveranstaltung des Ardenne-Gymnasiums), anschließend an den Gedenksteinen für russische, niederländische und belgische Zwangsarbeiter auf dem Friedhof St. Hedwig, Konrad-Wolf-Str. und an der Gedenktafel für Dr. Victor Aronstein, Werneuchener Straße 3

15.00 Uhr am Gedenkstein auf dem Loeperplatz (Veranstaltung der VVN-BdA Lichtenberg)

18.00 Uhr Gedenkveranstaltung am Museum Lichtenberg – Lichtaktion „Erinnern für die Zukunft“ – Gedenken an die von den Faschisten aus Lichtenberg vertriebene und ermordete jüdische Bevölkerung – und Eröffnung der Ausstellung „Die nationalsozialistische Verfolgung der Sinti und Roma in Berlin“

Die Vereinten Nationen erklärten im Jahr 2005 den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.

Das Datum erinnert auch an das Ende der Leningrader Blockade
(8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944), die etwa 1,1 Millionen zivilen Bewohnern der Stadt das Leben kostete. Die meisten dieser Opfer verhungerten. Der Massentod von Einwohnern dieser Großstadt durch Verhungern wurde von der deutschen Führung gezielt herbeigeführt und ist in diesem Ausmaß weltweit beispiellos.

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